Ode an den Humpen

 

Thomas Preibisch

Ein Humpen, mein du bist, 
der König, der Gefäße,
dass ich mich singen wähne,
wenn ich, mit dir, am Abend mich zur Ruhe gähne.

Humpen, vor Jahren warst du noch nicht Glas,
von Sand warst du, ein Klumpen,
Dreck.
Heut bist du Humpen. Humpen!

Bist du gefüllt mit gut Gebräu,
der Gerstenlimo, feinen,
so schlägt mein eigen Herz Applaus
und niemand muss mehr traurig sein.

In dir bricht sich das Kerzenlicht,
es streift durch deine Blum´.
Technische Daten: ein Liter Füllvolum´.

Da stehst du so, vollkommnes Glück.
Knick, knack was kost´ die Welt.
Ich will dich kosten, Dich allein,
du kostest nur fünf Mark.

Auf Wiedersehen, Uneinigkeit,
geteilte Sympathie!
Ist an der Zeit, ich trink dich aus.
Karraffenlethargie.

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